Luthergemeinde Weimar

Unter Pfarrer Alexander Wessel gib es ein “Singkränzchen“ für Schwerhörige.

14. Mai 1925

  • erste Zusammenkunft im Gemeindehaus Carl – August – Platz 1. 40 Schwerhörige schließen sich zu einem “Verein der Schwerhörigen“ zusammen.
    Vorstand: Pfarrer Wessel, Frl. Schaper, Frau Schulze Mikrophonanlage mit zunächst 10 Anschlüssen.

 
Januar 1926

  • Ablesekurse, 2-mal wöchentlich mit Herrn Oberlehrer Leißling.

 
Februar 1926

  • Zusammenkunft mit dem Vorsitzenden des Schwerhörigenvereins Hannover. Vorführung von Hörapparaten, Vielhörer mit 6 Anschlüssen, Akustik – Apparaten.

 
23. Mai 1926

  • anlässlich des 25-jährigen Berliner Vereins Vertreterversammlung des Hephatabundes – Schwerhörige und Gemeinden e.V. mit Teilnahme des Bundesvereines Weimar.
  • “Hephata“ –Vertreterversammlung mit Frl. Schaper aus Weimar. Auskunftsstelle für Hörgeräte in Berlin, Berlin W 15, Fasanenstraße 49.
  • Nach Einstellung der Bundestätigkeit 1923 infolge der Inflation wird 1925 die Wiederaufnahme der Bundesarbeit angekündigt.
    Wegen Wiederanforderung des Bundesbeitrages tritt Stuttgart aus dem Hephata – Bund aus, Weimar und Dortmund entstehen neu..

 

So entwickelte sich die Schwerhörigen-Bewegung des Weimarer Vereins weiter:
 

1926

  • gibt Zirkus “Sarrasani“ Freikarten für den Schwerhörigenverein Weimar.
  • Dr. Möller, Weimar hält interessanten Vortrag über die verschiedene Schwerhörigkeit und über gute und schlechte Hörapparate u.a. Apparate von Prof. Brünning, Jena.
  • 1. Stiftungsfest im Mai – Sondergottesdienst in der Stadtkirche mit eingebauter Mikrophonanlage, eine kleine Bücherei entsteht, ein Schrank dafür wurde geschenkt.

 
1927

  • Zentralpalast Weimar, Film und Bühnenschau gibt Vorzugpreise für Schwerhörigenverein, auf dem 1., 2., und 3., Platz gibt es bei Vorzeigen der Mitgliedskarte

    ungefähr 30% Ermäßigung.

 
1928

  • durch Eingaben an das Ministerium für Inneres und Wirtschaft, Landeskirchenrat, Innere Mission, Direktion der Städte, Sparbank konnte durch den Erlös
    einer Wohltätigkeitsvorstellung die Anschaffung eines transportablen Vielhörers mit 12 Anschlüssen getätigt werden.
  • Eine weitere Eingabe an das Ministerium für Volksbildung hat erreicht, die Einrichtung von 1 oder 2 Sonderklassen für schwerhörige Kinder und die Ausbildung der Schwerhörigen wird der Taubstummenschule in Gera gleichgestellt.
  • Der Ablesevorgang findet in den Blindenwerkstätten statt.
  • Neugründung des Reichverbandes der Schwerhörigenvereine.
    Ein hochgeschätztes Mitglied des weimarischen “Hoftheaters“ las heitere Poesie und Prosa mit unserem Vielhörer vor.
    In der Gartenbauausstellung wurden Vorzugspreise für unsere Mitglieder vereinbart..

 
1929

  • Treffen mit Erfurter und Geraer Verein in Weimar mit Besichtigung der Sehenswürdigkeiten unserer Dichterstadt und Kaffeetafel im schönen Belvedere.

 
1933

  • Veränderte Lage mit Zusammenlegung sämtlicher Verbände zum “Reichsbund der Deutschen Schwerhörigen“, Ortsgruppenführer Pfarrer Wessel.

 
1934

  • Lichtbildervorträge mit dem Ausstellen des Vielhörers, Absehunterricht ab November ganz kostenlos.
  • Besuch des Gauführers Herrn Sommer, Versammlung bis 22.00Uhr mit Aufforderung zu reger Mitarbeit als Kämpfer für die Schwerhörigen und als Kämpfer für das Dritte Reich.
  • 6. Juni das 9. Stiftungsfest.

 
1935

  • Unter strahlendem Tannenbaum Weihnachtsfeier.
  • Jeden Dienstag 15.30 – 17.00 Uhr unentgeltlicher Absehunterricht. Lehrer: Herr Direktor Leißling
  • Verkehrsverordnung wurde besprochen, zum Tragen der Armbinde gemahnt.
  • 10jähriges Stiftungsfest im Hotel “Mende“. Zwischen den Ansprachen ein geistliches Abendlied von Bach, es folgten noch zwei Schubertlieder und zwei Arien aus der Zauberflöte.
  • Autofahrt zur Saaletalsperre

 
1936

  • Absehunterricht von Herrn Direktor Leißling in den Blindenwerkstätten.
  • 23. Mai – 11. Stiftungsfest der Verein hat 47 Mitglieder.
  • Fahrt nach Schwarzburg und in die Feengrotten bei Saalfeld.

 
1937

  • “Fröhlicher Abend“, Lichtbilder vom Busch, Tänze, eine kleine Aufführung waren vor allem mit für die stark Schwerhörigen berechnet.
  • Juni – Versammlung, der letzten in unserem alten liebgewordenen Heim, den evangelischen
    Gemeindehaus, das nun abgebrochen wird.
  • Oktober – Versammlung im neuen Heim, dem Hotel Chemnitius.

 
1938

  • “Fröhlicher Abend“ mit Kinderorchester, Glühwürmchen – Tanz von Kindern und Operettenliedern.
  • Lichtbildervortrag über Lukas Cranach als Mensch und Künstler Vortrag: Neue Verkehrsordnung durch Polizeikommissar Schott.
  • Zusammenfassung der Schwerhörigen zu einem Luftschutzkurs.

 
1939 – 1945

  • in den Kriegsjahren erlebte der Schwerhörigen – Verein die Ereignisse wie überall in Deutschland und war nach Kriegsende nicht mehr arbeitsfähig.