(eine individuelle Betrachtung von Irmtraud Findeisen, Mitglied im DSB Ortsverband Weimar e.V. und Landesverband Mitteldeutschland e.V.)
1. Tag:
Jeder, mit und ohne Hörprobleme, möchte stets auf dem neusten Stand der Technik sein. Deshalb lud der Landesverband Mitteldeutschland e.V. dieses Jahr nach Berlin uns ein.
Natürlich war „Becker-Reisen“ wieder unsre erste Wahl. Los ging es mit 30 Mitgliedern an der Zahl.
Über die Autobahn ging es zügig voran. Bei Bedarf hielt unser Fahrer gern an.
Gegen 13.30 Uhr in Berlin angekommen wurden fast zeitgleich die Zimmer in Beschlag genommen.
Danach schien Steglitz (OT von Berlin) auf uns zu warten, wir konnten uns ausruhen oder zum Stadtbummel starten.
Nächster Treff war dann 18.00 Uhr im Kaminzimmer. Ein reichhaltiges Abendbuffet lud ein und es schmeckte wie immer.
Nach Anmeldung und Namensschild-Erhalt gingen die ersten Teilnehmer schon bald.
Wer allerdings noch nicht müde und geschafft war stieß auf den WELTFRIEDEN an – na klar – !
Tag 2:
Nach einem kräftigen Frühstück, auf Wunsch sogar mit Spiegelei, begann für uns nun Tag zwei.
Ein volles Kongressprogramm wartete nun auf uns.
Um hierbei das Optimum zu erreichen, mussten wir erst einmal das einzelne Interesse an den angebotenen Vorträgen vergleichen.
Viele interessante Vorträge standen zur Wahl. Sich da zu entscheiden wurde manchmal zur Qual.
Letztlich fand jeder die Vorträge seiner Wahl und entschied sich damit für eine bestimmte Anzahl.
Nach Eröffnungszeremonie und den Begrüßungsreden erfuhren wir – auch induktive Höranlagen und neue Hörsysteme sind wichtig – man braucht sie zum selbstbestimmten Leben.
Ob Informationen über Technikneuerungen oder Erfahrungen von Hörgeschädigten im Alltagsleben, einem Jeden haben diese Vorträge viel Neues gegeben.
Nütürlich hatte man auch an das barrierefreie Hören gedacht und Sprach- und Schriftdolmetscher mitgebracht.
So konnten wir alles gut und genau hören und ließen uns auch nicht durch den zeitgleichen englischen Text stören.
Ich persönlich habe aus allen Vorträgen viel Neues mitgenommen, neue Hinweise und Informationen bekommen.
Als Ausgleich für dieses doch recht anstrengende Tagesprogramm schloss sich am Abend eine Stadtrundfahrt an.
Per Bus wurden wir mit den Sehenswürdigkeiten Berlins vertraut gemacht. Über manche Anekdote des Stadtführers haben wir herzlich gelacht.
Das Sony-Center erwartete uns dann zu einem recht unkomplizierten 4-Gänge-Abendessen, das, und das herrliche Ambiente, werden wir so schnell nicht vergessen.
Tag 3:
begann am Frühstückstisch und wir waren danach alle wieder frisch.
Gestärkt und gut gelaunt wurde nun nach den Inhalten der heutigen Vorträge geschaut.
Barrierefrei konnten wir uns über die Zukunft von induktiven Höranlagen oder den Umgang mit Hörschleifen informieren oder an den zahlreichen Infoständen die neuste Technik ausprobieren.
Mit diesem Wissen angereichert schmeckte das Mittagessen dann ausgezeichnet.
Der Nachmittag war dann zum Ruhen oder Shoppen da. Ich habe mein Geld unter die Leute gebracht – war eigentlich klar – !
18.30 Uhr war dann die Abfahrt mit unserem „BECKER-BUS“ zum „Wintergarten“ geplant.
Am Treffpunkt erfuhren wir – der Bus kann nicht fahren -, da in der Nacht Diebe am Werk waren.
Wir haben dann den Stadtbus genommen und sind pünktlich an unserem Ziel angekommen.
Standesgemäß begrüßt, nahm die Aura dieses Hauses und gleich für sich ein. Danach musste ein erster Besuch des Luxus-WC’s sein.
Im Saal des „Wintergartens“ Platz genommen haben wir sehr bald unsere teuren Speisen und Getränke bekommen.
Dann begann eine bildgewaltige und vergnügliche Reise durch Japan und seine Kultur. Zwischen Tanz, Artistik, Live-Musik und Theater staunten wir nur.
Als wir dann gegen 22.30 Uhr den „Wintergarten“ verließen fing es wieder mächtig an zu gießen.
Mit unseren nassen Brillengläsern konnten wir kaum die Abfahrtzeit lesen.
Als dann noch „Busse alle“ erschien war unsere gute Laune dahin. Doch mit geputzten Brillengläsern konnten wir das Wort „Busseallee“ lesen.
Dann kam auch schon der Stadtbus und fuhr uns ziemlich schnell zu unserem Hotel.
Tag 4:
Nach dem opulenten Frühstücksgenuss war es am Tag 4 ein Muss,
sich nach draußen zu begeben und Berlin von seiner Wasserseite zu erleben.
Per Großraumtaxi ging es zur Anlegestelle „JANNOWITZBRÜCKE“. Die Fahrt verlief ganz ohne Tücke.
Eine Berliner Brückenfahrt sollte es heute sein und so schifften wir uns ein.
Viel gab es von der Spree aus von Berlin zu sehen auf dem Oberdeck konnte man kaum stehen.
Denn auf unserer Rundfahrt waren 37 Brücken, bei den meisten musste man sich dann bücken.
Auch für das leibliche Wohl war auf dem Schiff Sorge getragen. Man musste nur den Steward fragen.
Gegen 15.00 Uhr wieder an der Anlegestelle angekommen wurden von der Mehrzahl der Mitglieder die Großraumtaxis genommen.
Doch ein paar Unverzagte wollten noch nicht gehen, sondern nach dem Alex und dem Nikolaiviertel sehen.
Zuvor kehrte man noch kurz in ein Cafe ein, denn eine kleine Stärkung musste noch sein.
Dann zog das Lebensgefühl auf dem Alex uns in seinen Bann. Ein kurzer Trip zum Nikolaiviertel folgte dann.
Die anschließende Fahrt mit dem Doppelstockbus war danach ein besonderer Genuss.
Von oben auf das quirlige Berlin zu sehen fanden wir besonders schön.
Um 18.00 Uhr war das ein Treffen im Kaminzimmer. Wir waren pünktlich – wie immer.
Nun sollte dort die Auswertung des Bildungsprogrammes sein. Doch zuerst lud uns ein Abendbuffet ein.
Gut gestärkt und bestens vorbereitet wurde nun zur Programmauswertung übergeleitet.
Was hat uns besonders gefallen ? Was eigentlich nicht ? Was kann man im täglichen Leben gebrauchen ? – aus heutiger Sicht.
All diese Punkte wurden zusammengetragen. Es gab viele Hinweise und noch mehr Fragen.
Große Einigkeit herrschte am Schluss, dass man immer am Ball bleiben muss.
Sich selbst einbringen, manchmal über den eigenen Schatten springen,
sich und andere über technische Neuerungen informieren, das alles kann nur zu einem befriedigendem Hören führen.
Nach dem Erfahrungsaustausch und vor einem letzten Glas Wein, sollte es dann noch ein Gruppenfoto sein.
Sehr entspannt klang der Abend dann aus, wir wollte noch packen, denn morgen geht’s wieder nach Haus.
Tag 5:
begann ganz unkompliziert. Wir sind rechtzeitig zum Frühstück marschiert.
9.30 Uhr stiegen wir dann in unseren wieder fahrbereiten Bus ein, wollten wir doch pünktlich wieder zu Hause sein.
Mit nur einem Zwischenhalt erreichten wir Weimar recht bald.
Gegen 14.30 Uhr sind wir in Weimar angekommen und wurden von unseren Lieben freudig in Empfang genommen !
Irmtraud Findeisen
Bilder zum Beitrag: Veronika Linser