Der Welttag des Hörens am 03. März 2020 in Weimar
Anläßlich des „Welttages des Hörens“ am 03. März 2020 war das HörMobil des DSB in Weimar auf dem Goetheplatz präsent und bot Beratung zur Fragen rings um die Schwerhörigkeit an.
Im HörMobil sind eine ganze Reihe von Publikationen zu diesem Thema vorhanden sowie eine große Palette an Mustertechnik, welche das Leben von schwerhörigen Menschen erleichtert.
Der regionale TV-Sender „Salve.Tv“ war auch vor Ort und nahm eine kleine Reportage auf.
Ab 14 Uhr fand im „Haus des Miteinander Hörens“ in der Bonhoefferstr. 24b ein Vortrag vom Hörakustiker „Hörstil“ aus Erfurt statt. Das Thema lautete Bluetooth für Hörgeräte. Hörgeräte mit Bluetooth können im Alltag eine echte Bereicherung sein. Warum – das ist ganz einfach – die Funktechnik Bluetooth macht es möglich, digitale Endgeräte, wie Fernseher, Telefon oder Smartphone direkt mit den Hörsystemen zu verbinden. So können Fernsehsendungen, Musik oder auch Telefongespräche direkt in die Hörgeräte übertragen und können dadurch deutlicher und klangvoller verstanden werden.
Hörgeräte mit Bluetooth-Funktionen werden mittlerweile von allen Hörgeräteherstellern in allen vorhandenen Preisklassen angeboten. Je nach Hersteller kommen dabei die zwei bekannten Bluetooth-Übertragungsarten Bluetooth Classic und Bluetooth Low Energy (BLE) zum Einsatz. Die Hauptunterschiede sind in der nachstehenden Tabelle dargestellt.
Das Bluetooth Classic kann große Datenmengen verarbeiten, aber es verbraucht dafür mehr Strom. Hörgeräte auf Basis von Bluetooth Classic liefern daher mehr Klanginformationen von einem Medium ins Hörsystem, was sich durch einem voluminöseren Klang bemerkbar macht.
Das Bluetooth Low Energy (BLE) wird dagegen für Anwendungen genutzt, bei denen keine großen Datenmengen ausgetauscht werden müssen. Dies ist z.Bsp. bei Audiodaten der Fall. Das BLE wird nur dann aktiv, wenn eine Verbindung zwischen den Endgeräten hergestellt wird – dadurch ist es besonders batteriesparend.
Apple nutzt für seine Gerätschaften ein eigenes Betriebssystem. In diesem Betriebssystem ist eine spezielle Schnittstelle für Hörgeräte-Komponenten enthalten und lizenziert – die MFi (Made for iPhone). Auf Basis dieses MFi-Lizenzprogramm steht diese Technik für alle Hörgerätehersteller offen – auch z.Bsp. für das Cochlear Nucleus 7. Diese Geräte sind dann auch mit „Made for iPhone“ (MFi) gekennzeichnet.
Das Betriebssystem Android wird von vielen Smartphone-Produzenten in den verschiedensten Variationen genutzt. Deshalb war es bislang schwierig, einen einheitlichen Bluetooth-Standard (BLE) zu finden, der ein direktes Audiostreaming zum Hörsystem mit jedem Android-Smartphone ermöglicht.
Ab dem Software-Update Android 10 ist ein direktes Audiostreaming von Android-Smartphones zu Hörsystemen möglich. Kleines Problem dabei: es geht leider nur bei den aktuellen Smartphones. Hier sollte man sich vorher beim Telefonanbieter erkundigen.
Wer kein Smartphone nutzt, kann dennoch in den Genuss der kabellosen Verbindung via BLE zum Fernsehen oder Telefonieren kommen. Man benötigt dafür einen Streamer in Verbindung mit dem passenden TV- oder Telefon-Zubehör. Das TV-Signal wird dabei vom TV-Gerät bzw. dem daran angeschlossenen Zubehör via BLE in den Streamer übertragen. Der Streamer wandelt das BLE-Signal in ein für das Hörsystem verständliches Signal um und überträgt es dann auf die T-Spule der Hörsysteme. Das Markenzeichen für das direktes Streaming von Android via BLE heißt Made for All (MFa).
Quellen:
Bilder: Antje Noack
Text: Uwe Noack
Zeitungsartikel: TA vom 02.03.2020, Ausgabe Weimar
Video: Salve.Tv (Genehmigung zur Verlinkung liegt vor)
Tabelle Bluetooth-Varianten: www.meinhoergeraet.de